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Intercity-Zug der SRI in Schweden bei Snalltaget

Alle acht Fernverkehrswagen der SRI Rail Invest sind am 8. November nach Schweden überführt worden und werden dort den Winter über von Snalltaget, einem schwedischen Eisenbahnunternehmen mit Sitz in Malmö, im open-access eingesetzt.

Die Reisezugwagen waren zuletzt u.a. aufgrund des Erfolgs vom 9-Euro-Ticket im Expressverkehr für die BEG (Bayerische Eisenbahngesellschaft) als zusätzliche Entlastungszüge zwischen München und Nürnberg eingesetzt, und im September+Oktober im Charterverkehr von Euro-Express. ,

Im März 2022 fanden die Reisezugwagen bei einer Promotionfahrt von Prag nach Wien mit anschließendem Einsatz als Hilfsgütertransport in die Ukraine Beachtung. Auf dem Rückweg aus der Ukraine konnten mit mehreren Fahrten zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine mit nach Deutschland mitgenommen werden. Die SRI Rail Invest hatte die Waggons kostenlos zur Verfügung gestellt.

Von den acht Fernverkehrswagen sind vier klimatisiert mit hochwertigen Sitzen ausgestattet, wie sie baugleich in der ersten Klasse des ICE zu finden sind. Zwei Wagen weisen einen Mehrzweckbereich für Fahrräder, Catering und Einrichtungen für behinderte Fahrgäste auf. Alle Wagen sind mit Wifi und Steckdosen am Platz ausgerüstet. Snalltaget hat seit 2018 zwanzig vergleichbar modernisierte Wagen in Schweden mit stattlichen Laufleistungen bis zu 400.000km jährlich im Einsatz.

Mit der Vermietung nach Schweden weiß SRI Geschäftsführer Simon Scherer die hochwertigen Reisezugwagen in den richtigen Händen, um wieder eine zufriedenstellende Auslastung zu erreichen. Nach der Rücknahme der Wagen vom vormaligen Mieter, der in Deutschland gescheiterten Fa. Leo Express, waren die Wagen mit großem Instandhaltungsrückstau im November 2020 an die SRI zurückgegeben worden. Um die Wagen wieder in vermietungsfähigen Zustand zu bringen, war ein hoher sechsstelliger Betrag notwendig, und selbst nach zwei Jahren sind noch einige komfortrelevanten Mängel nicht vollständig behoben.

Die Wagen wurden in Rostock auf die Bahntransportfähre verladen und in Trelleborg wieder entladen. Obwohl die Wagen eine RIC-Zulassung haben, wurde nicht der Weg über Dänemark gewählt, sondern der Seeweg.

Eines von zahlreichen Beispielen, wie die europäische Harmonisierung den betroffenen Unternehmen unendlich viel mehr Bürokratie beschert, und viel mehr Nachteile als Vorteile. Unter Bezugnahme auf Probleme beim Netzzugang in Österreich sagt GF Simon Scherer: “Die widersinnigen Vorgaben im Rahmen des 4. Eisenbahnpaketes sind Gift für innovative Projekte, welche das System Eisenbahn sicherer, leistungsfähiger und besser machen könn(t)en: Ein Land ändert die technsichen Netzzugangskriterien (Deutschland). Wenn man diese Vorgaben nun erfüllt, verliert man dafür im anderen Land (Österreich) die Zulassung, und muss dort Aufwand treiben, der in keinem Verhältnis steht. Für Fahrzeuge, die jahrzehntelang völlig unauffällig und störungsfrei auf demselben Netz betrieben wurden. Zeit- und Kostenaufwand für Gutachten, Sicherheitsbewertungsstellen etc übersteigt den tatsächlichen technischen Aufwand um ein zigfaches, und macht viele Projekte völlig unwirtschaftllich. Während Bus und LKW einfach über die Grenze fahren, und Außenstehende sich eine solche Überregulierung niemals vorstellen können, mit welchen unnötigen, selbstgemachten Hürden und Problemen man sich drangsaliert und regelrecht im Tun behindert fühlt.”