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Doppelstockzug komplett

Am 13.5.2020 kam der Doppelstockzug der SRI erstmals in Baden-Württemberg an, um bereits wenige Stunden später am 14.5.2020 erstmals von Tübingen nach Stuttgart eingesetzt zu werden. Es handelt sich dabei um einen hochwertigen Ersatzverkehr wegen nicht gelieferten Neufahrzeugen auf der IRE-Linie 6.

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Die Fahrzeit von 46 Minuten mit nur einem Zwischenhalt ist auf der Straße vmtl. nicht einmal nachts zu unterbieten. Auftraggeber der SRI ist die WFL Logistik, welche den Auftrag von Abellio bekommen hat, mehrere Ersatzzüge zwischen Tübingen und Heilbronn einzusetzen. Und damit zu unterstützen, die 3. Inbetriebnahmestufe der “Stuttgarter E-Netze” mit einigen Mehrverkehren und Taktverdichtungen sicherzustellen.

 

Der SRI Doppelstockzug mit vier Wagen hat eine Kapazität von 470 Plätzen, es befinden sich drei Wagen mit 1.Klasse Abteil im Zug. Bonus für die Fahrgäste, nur in einem Wagen mit 1.Kl. Kennzeichnung wird der Aufpreis fällig. Der Zug wird mit einer modernen Drehstromlok der BR146 bespannt, welche den Betrieb mit “Selbstabfertigungsverfahren” ohne Zugführer ermöglicht. So kann sich der im Zug befindliche Zugbegleiter vollständig auf die Kundenbetreuung konzentrieren, was auch die Personaleinsatzplanung vereinfacht.

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Alle vier Wagen wurden zeitgemäß mit Steckdosen ausgerüstet, und die Leuchtstoffröhren durch LED-Beleuchtung ersetzt. Durch die Neulackierung im dynamischen SRI-Design mit der Wellenlinie und der großzügigen und zeitgemäßen Inneneinrichtung ist der Zug eine hochwertige Alternative zu den eigentlich vorgesehenen Neufahrzeugen. Die großzügigen Einstiegsräume ermöglichen schnellen Fahrgastwechsel. Der abgesenkte Einstieg im Steuerwagen ermöglich bequemen Einstieg mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl, gleichwertig wie bei neuen Triebzügen.

 

Der Doppelstockzug ist ein neuer Meilenstein in der Geschichte der SRI. Daher erzählt Geschäftsführer Simon Scherer die Geschichte der Beschaffung dieses Zuges: Im 2.Halbjahr 2018 fasste die SRI den Entschluss, einmal mehr etwas Neues zu wagen, die “Nasenlänge voraus zu sein”. Und Fahrzeuge zu erwerben und in Betrieb zu nehmen, die noch kein anderes privates Eisenbahnunternehmen besitzt. Nur mit einer großen Portion unternehmerischem Mut, langjähriger Erfahrung und Marktkenntnis ist es überhaupt möglich, als Mittelständler ohne eine konkrete Bestellung eine siebenstellige Investitionsentscheidung zu treffen.

 

Anfang 2019 haben wir die ersten Wagen besichtigt, und dabei “nebenbei” erfahren, dass diese großteils verkauft oder für andere Projekte reserviert sind. Nach 1/2 Jahr ist es im Mai 2019 gelungen, vier Wagen auszusuchen, dabei waren Mittelwagen jedoch nur mit 1.Klasse Abteil verfügbar.  Die ersten zwei Wagen gelangten also im Juni 2019 – nach dem Wegräumen von einigen unnötigen Steinen im Weg – zur Werkstatteingangsuntersuchung. Die Festlegung des Auftragsumfanges für die Hauptuntersuchung und Modernisierungsarbeiten zog sich bis Herbst, sodass die Arbeiten an den ersten beiden Wagen im Dezember beginnen konnten. Diese wurden am 31.1.2020 in Betrieb genommen und sogleich vermietet.

 

Die Werkstattkapazitäten waren jedoch derart begrenzt, sodass die anderen beiden Mittelwagen noch 1/2 Jahr bei drei verschiedenen Werkstätten vorgestellt wurden, bis die Eingangsuntersuchung im Januar 2020 abgeschlossen werden konnte. Deren Revision und Modernisierung zog sich jedoch noch bis Juni 2020 hin, sodass sie erst einen Tag vor Fahrplanwechsel zum künftigen Einsatzort überführt werden konnten. Auf der Überführung mit dabei, farblich passende SRI-Lok 145 088.

145 088 im Wellen-Design passt hervorragend zum Doppelstockzug